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Large Farm Management Conference „Agribusiness 2018: AGRO or BUSINESS?”

Das IAMO und das International Competence Center on Large Scale Agriculture (LaScalA) unterstützten als Partner die diesjährige Large Farm Management Conference vom 19. bis 20. September 2018 in Kiew, Ukraine. Die internationale Konferenz mit dem Titel „Agribusiness 2018: AGRO or BUSINESS?“ wurde hauptverantwortlich vom Ukrainian Agribusiness Club und der UCABevent Agentur ausgerichtet.

In diesem Jahr war Hauptthema der Veranstaltung die umstrittene Frage nach der Rolle des Agrarsektors in der staatlichen Entwicklung. Ist der Agrarsektor ein Wirtschaftsfaktor, der in der Lage ist, Wechselkurserträge zu erwirtschaften und sich auf den Weltmärkten wettbewerbsfähig zu zeigen, oder sollte diese Branche die Funktion haben die Stabilität und Entwicklung der Regionen und der ländlichen Gebiete zu gewährleisten?

Die Veranstaltung vereinte praktische Tipps, Erfolgsgeschichten und einzigartige Erfahrungen, von Vertreterinnen und Vertretern der Industrial Milk Company, Horsch, The Climate Corporation, NovAmerica, Velcourt, BASF, Agro KMR, Ukrposhta, Syngenta  sowie ukrainischer und internationaler Expertinnen und Experten. Die besten ukrainischen und ausländischen landwirtschaftlichen Produzenten diskutierten mit den führenden Expertinnen und Experten auf diesen Gebieten, wie durch Innovation, Minimierung der Transaktionskosten und die  maximale Motivation von  Mitarbeitenden optimale Produktionskosten sichergestellt werden können.

Derzeit wird in der Ukraine darüber diskutiert, ob der Agrarsektor die Grundlage für die Umsetzung der staatlichen Politik zur Unterstützung der Gesellschaft auf dem Land sein kann, oder ob er als Motor für wirtschaftliche Veränderungen dienen soll. Taras Vysotskyi, Generaldirektor der UCAB, ist überzeugt davon, dass die ukrainische Agrarindustrie den Tonfall in vielen anderen verwandten Branchen bestimmt. „Der Agrarsektor kann zwei Komponenten harmonisch miteinander verbinden: profitabel und innovativ bleiben um die Entwicklung des ländlichen Raums sicherstellen, und einen positiven ökologischen Hintergrund erhalten. Ziel unserer Konferenz ist es, Bezugswerte zu schaffen und eine Reihe wirksamer Methoden zu entwickeln, damit eine effektive Kombination von Agrobusiness, Rentabilität und öffentlichem Nutzen gewährleistet wird“.

Alex Lissitsa, CEO von IMC, Präsident der Vereinigung „Ukrainian Agribusiness Club“, erklärte was nötig ist, damit Innovationen im Agrarsektor wirksam sind. Laut dem Präsidenten der UCAB konzentrieren sich 80% der Innovationen im ukrainischen Agrarsektor auf die Bekämpfung von Korruption und Ausbeutung. Die Produzenten können die Vorteile von zusätzlichen innovativen Lösungen nicht mit überhöhten Preisen rechtfertigen, während IT-Entwickler teilweise von der landwirtschaftliche Umgebung so separiert sind, und dadurch Lösungen anbieten, welche das Geschäft zusätzlich erschweren. Es gibt nur sehr wenige unabhängige Technologieberater auf dem Markt, welche  Systemlösungen bewerten können. Darüber hinaus entspricht das Bildungsniveau der Arbeitnehmer nicht dem Niveau der technisch innovativen Lösungen unserer Zeit, welche für die Unternehmensleitung von Bedeutung sind. „Für einen qualitativen Sprung und die effektive Einführung von Innovationen im Agrarsektor brauchen wir grundlegende Veränderungen in der landwirtschaftlichen Bildung und Wissenschaft, eine radikale Umstrukturierung der Geschäftsprozesse und Managementsysteme im Agrarsektor. Eine umfassende Überprüfung der Arbeitsgesetzgebung und die Erschließung des Zugangs für qualifiziertes Personal aus dem Ausland. Zudem ist die Schaffung neuer Märkte durch den Abschluss neuer Handelsabkommen und die Überprüfung der vorhandenen und neu hinzugewonnenen ausländischen Direktinvestitionen in diesem Sektor durch den Verkauf von Vermögen und Grundstücken erstrebenswert“, sagte Lissitsa.

Eingeladener Gastredner der Konferenz war Michael Horsch, einer der Gründer und Geschäftsführer von Horsch. Seiner Meinung nach hat die Größe der Fläche keinen Einfluss auf den Erfolg der landwirtschaftlichen Produzenten: „Wir sollten zunächst über die Höhe der Zahlungen für die Pacht von Grundstücken in der Ukraine sprechen, die vor 15 bis 20 Jahren bei 20 Dollar lag, oder vor 10 Jahren bei 100 Dollar/ha und jetzt bei 150 bis 200 Dollar pro Hektar. Diejenigen, die in der Lage sein werden, mehr für den Grundstückspachtvertrag zu bezahlen, werden einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt erhalten. Der Anstieg der Mietpreise deutet unter anderem darauf hin, dass die Landwirtschaft professioneller geworden ist. Wenn ein Betrieb der viele Hektar hat jedoch schlecht bewirtschaftet, wird er bereits morgen in Konkurs gehen. Ebenso werden Betriebe, die keine modernen Technologien einsetzen, Verluste erleiden“.

Clément Coussens, CEO von Agro KMR, sprach über die Erfahrungen bei der Entwicklung seines Unternehmens: „Kooperative Teamarbeit von Fachleuten - das ist das wichtigste Geheimnis des Erfolgs von Agro KMR. Die Grundprinzipien der Personalpolitik des Unternehmens sind der Aufbau des Teams auf gegenseitigem Respekt. Agro KMR unterstützt seine Mitarbeiter sowohl finanziell mit einer angemessenen Bezahlung als auch sozial mit fairen Arbeitsbedingungen. Einer der Vorteile des Unternehmens ist, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein 100%iges Sozialpaket haben - Auto und Handy werden zur Verfügung gestellt und auch eine Krankenversicherung für die Mitarbeitenden und ihre Familienangehörigen ist vorhanden. Das Unternehmen organisiert ständig Bildungsreisen für das Team sowohl in der Ukraine als auch im Ausland“.

Die IAMO-Forscher Taras Gagalyuk und Igor Ostapchuk nahmen an der Large Farm Management Conference als Diskussionsteilnehmer in den Plenarsitzungen teil, welche den Themen Transaktionskosten bzw. Produktivität von Großbetrieben gewidmet waren. Insbesondere präsentierte Taras Gagalyuk seine Vision von der Entwicklung der Großbetriebe als einer der wichtigsten Formen der Organisation der landwirtschaftlichen Produktion in einer Reihe von Transformations- und Industrieländern. Mit Brian Redrup, Farms Director bei der Agrarholding Velcourt, die rund 55.000 Hektar in Großbritannien bewirtschaftet und ein großes Landwirtschaftsprojekt in der Ukraine durchführt,  erörterte er ferner die Managementansätze, mit denen Großbetrieben geholfen wird die Überwachungs- und Transaktionskosten zu senken. Igor Ostapchuk wiederum diskutierte die Rolle neuer Technologien bei der Verbesserung von Effizienz und Produktivität in landwirtschaftlichen Betrieben mit Clément Coussens, CEO von Agro KMR, einem Unternehmen mit französischem Kapital, das 12.000 Hektar in der Region Dnipropetrovsk in der Ukraine bewirtschaftet.

Am zweiten Tag der Konferenz diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die neuesten Technologien, welche bereits in der Ukraine zu finden sind und in führenden Unternehmen aktiv eingesetzt werden. Auf den Gebieten der Agro-Region wurden die effektivsten Aggregate und technologischen Lösungen gezeigt. So wurden unter anderem Scheiben- und Triebgrubber, Bodenlockerer, Schwerlastgeräte und Pflüge vorgeführt. Während der Plenarsitzung sprachen führende Expertinnen und Experten über die Möglichkeiten der Einführung fortschrittlicher Technologien in der Produktion, den Einsatz von Werkzeugen und Systemen in der Präzisionslandwirtschaft und die effiziente Implementierung der Saat.


Kontakt

Dr. Taras Gagalyuk

Dr. Taras Gagalyuk

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Zimmer: 136

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