Zum 1. April 2015 wird in der Europäischen Union die seit 1984 bestehende Milchquote abgeschafft. Mit dem Wegfall dieser Produktionsbeschränkung in den EU-Mitgliedstaaten dürfte sich der Milchpreis auf dem niedriger liegenden Weltmarktniveau einpendeln. IAMO-Direktor Prof. Dr. Thomas Herzfeld geht davon aus, dass angesichts der starken Überlieferung der vorgesehenen Milchmenge in einigen EU-Mitgliedstaaten im zu Ende gehenden Milchwirtschaftsjahr, die Milchproduktion nach Auslaufen der Quotenregelung kurzfristig auf hohem Niveau bleibt oder sogar ausgedehnt wird. "Die langfristige Entwicklung der Produktion hängt stark von der zukünftigen Entwicklung des Weltmarktes, und hier insbesondere dem Zugang zu wichtigen Märkten für EU-Milchprodukte wie Russland oder dem Nahen Osten, ab. Hinsichtlich des Strukturwandels wird die schon länger zu beobachtende Tendenz der Verlagerung der Milchproduktion vor allem nach Nordwestdeutschland sicher andauern. Dazu kommt das momentan sehr investitionsfreundliche Zinsniveau, das die Vergrößerung von Kapazitäten auf Gunststandorten sicher zusätzlich unterstützt. Begrenzend könnte eine zunehmende Restriktion der Gülleausbringung zur Reduzierung des Stickstoffüberschusses wirken", erläutert der Wissenschaftler aus ökonomischer Perspektive.
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Wegfall der Milchquotenregelung und die zu erwartenden Folgen
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Prof. Dr. Thomas Herzfeld
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Leiter der Abteilung Agrarpolitik
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