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Auswirkungen technologischer Neuerungen auf das Ertragsrisiko in der Landwirtschaft

Barry Goodwin, William Neal Reynolds Distinguished Professor und Graduate Alumni Distinguished Professor am Department of Agricultural and Resource Economics and Economics der North Carolina State University, USA, hielt am 22. Oktober 2019 in den Räumlichkeiten des IAMO einen Gastvortrag.

Im Rahmen der Seminarreihe des IAMO und Instituts für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg präsentierte Barry Goodwin sein gemeinsam mit Nick Piggott verfasstes Paper „Hat Technologie das Ernterisiko vergrößert? Einsichten aus dem Ernteversicherungs-Biotechnologie Programm”. Die Studie liefert einen Beitrag zu der aktuellen Debatte über die Effekte technologischer Neuerungen auf das Ertragsrisiko. Es gibt gegensätzliche Auffassungen, ob technologische Fortschritte in der Saatgutzüchtung und die genetische Veränderung von Maismerkmalen, die unbestritten zu höheren Durchschnittserträgen führen, auch zur Stabilisierung der Erträge oder vielmehr einem erhöhten Ertragsrisiko führen. Ein steigendes Ertragsrisiko gibt Anlass zu Bedenken hinsichtlich der Stabilität und Lebensfähigkeit der landwirtschaftlichen Produktion und könnte angesichts des fortschreitenden Klimawandels die zukünftige Nahrungsmittelversorgung gefährden.

Die präsentierte Studie wertet Daten des US-Bundesprogramms für Ernteversicherungen aus. Wie Barry in seinem Vortrag erklärte, weist die Untersuchung der Ertragsreaktionen auf Dürren in den Jahren 1988 und 2012 darauf hin, dass die Auswirkungen auf die Maiserträge in der späteren Periode, in der gentechnisch veränderte Maishybriden von Landwirtinnen und Landwirten häufiger eingesetzt wurden, deutlich geringer waren, obwohl die Dürrebedingungen vergleichbar waren. Darüber hinaus analysierte die Studie auch die Daten des Biotech Endorsement Ernteversicherungsprogramms zwischen 2008 und 2011 aus. Dieses Versicherungsprogramm gewährte Landwirtinnen und Landwirten, die bestimmte gentechnisch veränderte Maishybriden verwenden, erhebliche Rabatte. Die Studie stellt fest, dass das Ertragsrisiko - gemessen als Entschädigung pro versicherter Einheit - deutlich geringer war, wenn Landwirtinnen und Landwirte diese Maishybriden verwendeten. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass die Verringerung des Ertragsrisikos tendenziell größer ist, wenn die Wachstumsbedingungen ungünstiger sind und der Wetterstress zunimmt.


Kontakt

PD Dr. habil. Linde Götz

PD Dr. habil. Linde Götz

Stellvertretende Leiterin der Abteilung Agrarmärkte
Zimmer: 222

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