Das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien in Halle an der Saale widmet sich der Analyse von wirtschaftlichen, sozialen und politischen Veränderungsprozessen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie in den ländlichen Räumen der ehemals zentralplanwirtschaftlichen Länder Europas und Asiens. In seiner Stellungnahme vom 4. Juli 2023 bescheinigt der Senat dem Institut sehr gute bis exzellente Leistungen. Angeführt werden international rezipierte Forschungsergebnisse sowie wichtige Forschungsinfrastrukturen einschließlich des Aufbaues gemeinsamer Strukturen mit lokalen Akteuren in den Untersuchungsregionen, mit dem das Institut sehr erfolgreichen Wissenstransfer, beispielsweise in China, der Ukraine und in Usbekistan, betreibt. Da sich die globalisierte Agrarwirtschaft seit einigen Jahren in grundlegenden Umbrüchen befindet, wird hervorgehoben, dass das IAMO mit seinen Mittelfristkonzepten immer wieder auf diese Veränderungen reagiert hat und inzwischen z. B. auch in einzelnen Projekten zu anderen Weltregionen forscht, um globale Zusammenhänge zu untersuchen.
Die Einrichtungen der Forschung und der wissenschaftlichen Infrastruktur, die sich in der Leibniz-Gemeinschaft zusammengeschlossen haben, werden von Bund und Ländern wegen ihrer überregionalen Bedeutung und eines gesamtstaatlichen wissenschaftspolitischen Interesses gemeinsam gefördert. Eine international besetzte Gutachterkommission hatte das IAMO im November 2022 zwei Tage lang evaluiert. Die Ergebnisse wurden in einem Bewertungsbericht festgehalten, zu dem das IAMO Stellung nehmen konnte. Auf dieser Grundlage hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft seine wissenschaftspolitische Stellungnahme beschlossen. Alle Institute der Leibniz-Gemeinschaft werden spätestens alle sieben Jahre durch den Leibniz-Senat evaluiert. Dabei geht es um eine unabhängige Einschätzung dazu, wie sich die Einrichtung inhaltlich und strukturell in den zurückliegenden Jahren entwickelt hat, und inwieweit die Planungen für die Zukunft überzeugen.
Die vollständige Senatsstellungnahme findet sich hier.