In ihrer Arbeit beschreibt Christine Burggraf die Entwicklung der russischen Ernährungsmuster im Zuge der postsozialistischen Transformation, sucht anhand neu entwickelter Methoden nach den Gründen für die Wahl gesünderer Ernährungsmuster und bietet einige Empfehlungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungsqualität. Die steigende Prävalenz von Adipositas und ernährungsmitbedingten chronischen Erkrankungen stellt ein zentrales Problem für die russischen Haushalte und Gesundheitssysteme dar. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass neben Preisen, Einkommen und anderen sozioökonomischen Einflussfaktoren der aktuelle Gesundheitszustand wie auch die Zeitpräferenz des Konsumenten – über den Trade-off zwischen der individuellen Vorliebe für süße, fettige und salzige Speisen und den damit verbundenen ernährungsmitbedingten zukünftigen Gesundheitsrisiken – die Nachfrageentscheidungen nach gesünderen Ernährungsmustern beeinflussen.
Am IAMO wurde Christine Burggraf von Institutsdirektor Thomas Glauben betreut und von der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Halle-Wittenberg promoviert.