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IAMO trägt zur strukturierten Aus- und Weiterbildung von Promovierenden in Zentralasien bei

Im Rahmen des SUSADICA-Promotionsprogramms führten die IAMO-Wissenschaftler Dr. Nodir Djanibekov und Dr. Golib Sanaev vom 29. Juli bis 2. August 2019 einen fünftägigen PhD-Modulkurs zur Ökonomie der Technologieeinführung in der Landwirtschaft durch. Der Kurs fand im Innovations and Scientific Research Cluster am Tashkent Institute of Irrigation and Agricultural Mechanization Engineers (TIIAME), Tashkent, Usbekistan, statt.

Die Notwendigkeit der Einführung von Tropfbewässerungssystemen, um das Paradoxon der Mechanisierung der Baumwollernte zu beenden und den Bodenschutz in der usbekischen Landwirtschaft einzuführen, wurde von den Forschenden und politischen Entscheidungsträgern deutlich zum Ausdruck gebracht. Zu den wichtigsten Fragen gehörten: Was sind die Hauptquellen für einen solchen technischen Wandel? Mit welcher Technologie würden die Landwirtinnen und Landwirte unter den alternativen Technologien arbeiten? Warum dominieren noch immer minderwertige und weniger freundliche Technologien und Methoden, während bessere Alternativen versagen? Welche strukturellen Veränderungen können durch die Technologie ausgelöst werden? Der Kurs zog Bilanz aus den laufenden Debatten über die Modernisierung und Innovation der landwirtschaftlichen Produktion in Zentralasien. Das Kursprogramm umfasste die Themen des induzierten technischen Wandels, theoretische und empirische Aspekte von Wahlexperimenten im Hinblick auf den Einsatz landwirtschaftlicher Technologien sowie die Themen technologischer Lock-in und technologische Tretmühle. Diese Theorienkombination wurde gewählt, um die Teilnehmenden in die Lage zu versetzen, die Technologieübernahme in der Landwirtschaft zu untersuchen, die Grenzen der Forschungsideen zu erweitern, die Wechselwirkungen zwischen Technologie und Gesellschaft zu analysieren und relevante politische Optionen für eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung zu identifizieren.

Bei den Kursteilnehmenden handelte es sich um 17 Promovierende, welche derzeit an Forschungsinstituten und Universitäten in Usbekistan eingeschrieben sind, sowie Promovierende des „Strukturierten Doktorandenprogramm zur nachhaltigen Agrarentwicklung in Zentralasien“ (SUSADICA), das vom IAMO gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Regional Environmental Centre for Central Asia (CAREC) und einem Netzwerk internationaler Partner am Taschkent Institute of Irrigation and Agricultural Mechanization Engineers (TIIAME) durchgeführt wurde. In den Diskussionen wurden Technologien wie Baumwollvollerntemaschinen, Tropfbewässerungssysteme, pfluglose Bodenbearbeitung, Hochertragssorten sowie institutionelle Innovationen und Strategien zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion diskutiert. Der Nachmittag des vierten Tages war einem Diskussionsseminar gewidmet, bei dem die Kursleiter Dr. Nodir Djanibekov und Dr. Golib Sanaev, die SUSADICA-Koordinatorin Dr. Nozila Mukhamedova, die Doktorandinnen und Doktoranden sowie Dozentinnen und Dozenten ihre eigenen Erfahrungen mit der Durchführung von Forschung und Dissertationen austauschten und diskutierten. Es wurde angedeutet, dass die derzeitige Doktorandenausbildung in Usbekistan, die immer noch die Tradition der Koordination und des Berichtswesens aus dem sowjetischen System übernimmt, zu einer zunehmenden Anzahl an Veröffentlichungen in unseriösen Zeitschriften (Predatory Journals), fragwürdigen Geschäften des akademischen Ghostwriting sowie einer fragwürdigen Forschungsethik geführt hat.  All dies behindert die Entwicklung der Wissenschaft und vergrößert die Kluft zwischen internationalen und lokalen Forschungsstandards.

Der PhD-Modulkurs wurde im Rahmen des SUSADICA-Doktorandenprogramms organisiert, das darauf ausgerichtet ist, eine strukturierte Aus- und Weiterbildung der Promovierenden zu etablieren, um ihnen eine unabhängige Forschung in Zentralasien zu ermöglichen. Der erste Modulkurs fand vom 17. bis 21. Juni 2019 statt und wurde von Prof. Dr. Richard Pomfret von der University of Adelaide, Australien, angeboten, welcher die Konzepte des Studiums der wirtschaftlichen Entwicklung zentralasiatischer Länder zu den Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung und der regionalen Integration lehrte.

Der nächste PhD-Modulkurs wird vom 16. bis 20. September 2019 von Prof. Dr. Martin Petrick, dem Programmkoordinator der Justus-Liebig-Universität Gießen und einem Gastwissenschaftler am IAMO organisiert, um die Konzepte für das Studium des institutionellen Wandels in der Landwirtschaft zu vermitteln.


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Dr. Nodir Djanibekov

Dr. Nodir Djanibekov

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Zimmer: 119

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