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Aktuelle Ausgabe der Russland-Analysen beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Agrarpolitik in Russland

Die Beiträge der Russland-Analysen Nr. 395 thematisieren die wichtigsten Veränderungen im russischen Agrarsektor seit der Zeit der Sowjetunion und die regionalen Unterschiede bei Agrarsubventionen in Russland.

Führende Politiker Russlands haben dem Agrar- und Ernährungssektor große Aufmerksamkeit geschenkt. Dies hat dazu geführt, dass anspruchsvolle langfristige Ziele für die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln festgesetzt wurden, deren Erreichung mit finanzkräftigen Programmen forciert wurde. Inzwischen sind die Selbstversorgungsziele für viele Nahrungsmittel erreicht und die Nahrungsmittelimporte dementsprechend zurückgegangen. Jedoch ist das zusätzliche, bisher ungenutzte landwirtschaftliche Produktions- und Exportpotential noch immer groß. Und so haben sich die agrarpolitischen Ziele in Richtung des Agrarexports verschoben.

Die erste Analyse mit dem Titel „Der aktuelle Zustand der russischen Landwirtschaft: Produktion, Betriebsstruktur, Handel, Politik und neue Herausforderungen“ von Natalia Karlova, Olga Shik, Eugenia Serova und Renata Yanbykh gibt einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen im Agrarsektor der Russischen Föderation, die seit der Zeit der Sowjetunion beobachtet wurden. Hierbei stehen die Veränderungen der Agrarstruktur, im Handel und der Agrarpolitik im Mittelpunkt. Angesichts des starken Produktionswachstums und der Exportexpansion, die in den letzten Jahren zu beobachten waren, erörtert die Analyse die Herausforderungen und Lösungsansätze, um diese erfolgreichen Entwicklungen in einem nachhaltigen landwirtschaftlichen Wachstum zu verstetigen.

Der zweite Beitrag zum Thema „Förderung der Landwirtschaft in Russland aus politökonomischer Sicht“ von IAMO-Wissenschaftler Vasyl Kvartiuk und IAMO-Direktor Thomas Herzfeld widmet sich der Frage, wie sich die starken regionalen Unterschiede in Höhe und Art der Agrarsubventionen erklären lassen. Agrarsubventionen in Russland sind mit 0,7 Prozent des BIP substantiell höher als in der EU, die einen Wert von 0,4 Prozent erreicht. In ihrer Analyse der regionalen Kofinanzierung der Subventionen der Zentralregierung zeigt sich, dass die regionale Kofinanzierung umso höher ist, je mehr Mitglieder des Regionalparlaments sich nebenberuflich im Agribusiness engagieren. Daneben weisen ihre Ergebnisse darauf hin, dass die Agrarsubventionen in Regionen mit einem verstärkten Parteienwettbewerb höher sind. Die Autoren schlussfolgern daraus, dass die politischen Entscheider die Höhe und Verteilung der Agrarsubventionen unter anderem als ein Instrument zur Beeinflussung des Wählerverhaltens nutzen.

Die Russland-Analysen bieten regelmäßig kompetente Einschätzungen aktueller politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Entwicklungen in Russland. Das IAMO ist einer der institutionellen Herausgeber der Länder-Analysen und wird durch die IAMO-Wissenschaftlerin Linde Götz vertreten. Zudem wurde sie in den Wissenschaftlichen Beirat der Russland-Analysen aufgenommen.

Die deutschsprachige Ausgabe steht hier zum Download bereit.


Kontakt

Prof. Dr. Thomas Herzfeld

Prof. Dr. Thomas Herzfeld

Direktor des IAMO
Leiter der Abteilung Agrarpolitik
Zimmer: 117

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PD Dr. habil. Linde Götz

PD Dr. habil. Linde Götz

Stellvertretende Leiterin der Abteilung Agrarmärkte
Zimmer: 222

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