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Drei Essays zur Agrarpolitik im Kosovo

Forschungsschwerpunkt:
Lebensverhältnisse im ländlichen Raum
Projektlaufzeit:
01.03.2017 - 31.12.2021
Untersuchte Länder:
Republik Kosovo

Der Agrarsektor im Kosovo wird stark subventioniert. Im Jahr 2009 führte das Landwirtschaftsministerium erstmals ein Direktzahlungsprogramm (DP) ein, nachdem ein Jahr zuvor erste Direktzahlungsregelungen für Färsen und Weizenerntekraftstoff eingeführt wurden. Seitdem erhöhte die Regierung des Kosovo ihr Budget für den Agrarsektor von Jahr zu Jahr. Inzwischen erreichen die Beträge für die Direktzahlungen über 26 Millionen Euro (2016).

Neben den Direktzahlungen fließt ein erheblicher Teil des Budgets in Beratungsdienste. Diese öffentlichen Dienstleistungen werden jedoch aufgrund ihrer geringen Effizienz den Bedürfnissen der Landwirte und Landwirtinnen nicht gerecht: Der Beratungsdienst konzentriert sich hauptsächlich auf Schulungen und arbeitet mit wenig spezialisierten und anderweitig mit Verwaltungsaufgaben belasteten Beratern und Beraterinnen. Diesen stehen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) nur begrenzt zur Verfügung. Besuche vor Ort sind selten und es herrscht Personalmangel.

Obwohl für die Umsetzung beider Programme enorme Summen bereitgestellt wurden, gab es bisher keine wissenschaftliche Evaluierung der tatsächlichen Auswirkungen dieser Programme. Daher besteht das Hauptziel dieser Forschung darin, die derzeitige Agrarpolitik des Kosovo zu bewerten und Empfehlungen für mögliche Verbesserungen zu entwickeln. Konkret geht es, erstens, um die Bewertung der Auswirkungen des Direktzahlungsprogramms auf verschiedene landwirtschaftliche Erfolgsgrößen, zweitens, um die Analyse der Inanspruchnahme und Verwendung von Direktzahlungen durch die Landwirte und Landwirtinnen sowie, drittens, um die Untersuchung der Präferenzen der Landwirte und Landwirtinnen für bestimmte Aspekte innerhalb der Beratungsdienste sowie ihre Bereitschaft, Einbußen an Direktzahlungen als Ausgleich für ein besseres Beratungssystem zu akzeptieren.

Die erste Fragestellung wird mit Hilfe von FADN-Paneldaten untersucht und die zweite wird mit Hilfe ausführlicher qualitativer Interviews mit einer Stichprobe von begünstigten und nicht begünstigten Landwirten und Landwirtinnen analysiert. Für die Beantwortung der dritten Fragestellung wurden im Sommer 2018 Discrete Choice Experimente (DCE) mit 350 Landwirten und Landwirtinnen in allen sieben Regionen des Kosovo durchgeführt.


Projektmitarbeiter

Dr. Judith Möllers (Betreuung)
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Prof. Dr. Thomas Herzfeld (Betreuung)
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Egzon Bajrami