Geleitet wurde die Anhörung von Vladimir Kaschin, dem Vorsitzenden des Agrarausschusses. Neben dem Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Ivan Lebedev, gab es Redebeiträge von Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen, aus der regionalen Verwaltung, von Bauernverbänden und der Wissenschaft. Im Agrarsektor der Russischen Föderation spielen nach den dortigen Maßstäben kleine Betriebe für Sektoren wie Obst, Gemüse oder Kartoffeln eine dominierende Rolle. Es wird aber oft beklagt, dass vor allem große Betriebe von agrarpolitischen Instrumenten profitieren.
Die Förderung kleiner Höfe im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU wurde auf der Veranstaltung von IAMO-Direktor Thomas Herzfeld vorgestellt. Die Erfahrungen aus dem Ausland, in diesem Fall der EU, sollen die Informationsgrundlage für die Entwicklung einer eigenen politischen Strategie unterstützen. Neben der Beschreibung der derzeitigen politischen Instrumente beleuchtete Thomas Herzfeld mögliche Gründe für eine Benachteiligung kleinerer Betriebe. Er betonte, dass politische Maßnahmen auf die Beseitigung derartiger Benachteiligungen gerichtet sein sollten. Darüber hinaus kommt im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung der landwirtschaftlichen Haushalte den nichtlandwirtschaftlichen Einkommensquellen eine besondere Bedeutung zu. Daher sollte eine politische Strategie zur Unterstützung kleiner Betriebe in eine umfassende ländliche Entwicklungspolitik eingebettet sein. Die Beteiligung an der Anhörung wurde durch den Deutsch-Russischen Agrarpolitischen Dialog ermöglicht.
IAMO-Wissenschaftler als Referent in Agrarausschuss der Staatsduma der Russischen Föderation
Im Agrarausschuss der Staatsduma der Russischen Föderation fand am 22. Oktober 2019 eine Anhörung zum Thema „Rechtliche Aspekte der Entwicklung kleiner landwirtschaftlicher Betriebe“ statt.
Kontakt
Prof. Dr. Thomas Herzfeld
Direktor des IAMO
Leiter der Abteilung Agrarpolitik
Zimmer: 117