Eröffnet wurde die Veranstaltung von IAMO-Direktor Thomas Herzfeld. In seiner Rede blickte er auf die besonderen Leistungen der Mitarbeitenden und ehemaligen Mitarbeitenden des Instituts zurück. Vor allem der institutionelle Aufbau und der Umzug auf den Weinberg Campus Technologiepark in Halle (Saale) stellten sich für das Team um das Gründungsdirektorium als eine besondere Herausforderung dar. Über die Jahre entwickelte sich das IAMO hinsichtlich thematischer und geographischer Schwerpunkte sowie Größe und Bedeutung der Einrichtung fortlaufend weiter. Inzwischen kann das Institut auf mehr als 3.000 Publikationen, 120 Promotionen, sieben Habilitationen und vier erfolgreiche Evaluierungen zurückblicken. Die Erfahrungen aus den letzten 30 Jahren können genutzt werden, um neue Zukunftsperspektiven für das Institut zu entwickeln.
Michael Lehmann, Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, richtete an die Teilnehmenden ein Grußwort. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates am IAMO und begleitet die Arbeit des Instituts seit mehreren Jahren. Lehmann bescheinigte, dass die sehr guten und exzellenten Ergebnisse der letzten Evaluierung im Jahr 2023 auf den großen Einsatz und die Erfolge der Mitarbeitenden zurückzuführen sind. Er hob hervor, dass das IAMO mit seinen relevanten Forschungsthemen, u. a. Klimawandel und Umweltrisiken, innovative Technologien und Künstliche Intelligenz, internationaler Handel und Ernährungssicherung, ein entscheidender Partner im Austausch mit Politik, internationalen Organisationen, Wirtschaft und Gesellschaft sei. Ein bemerkenswertes Merkmal des Instituts sei der Wissenstransfer in die Transformationsländer, die Forschungsarbeiten in den Untersuchungsregionen selbst und der Kapazitätsaufbau von Forschenden aus den Regionen. Neben der weltweiten Präsenz trägt das IAMO aber auch entscheidend zur Ausstrahlung des Wissenschaftsstandorts Sachsen-Anhalt bei.
Anschließend wurden Festvorträge von ehemaligen Mitarbeitenden des Instituts präsentiert.
Martin Petrick von der Justus-Liebig-Universität Giessen begründete, warum die politischen Umbrüche ab dem Jahr 1990 die Grundlagen für die Forschungsarbeit des IAMO bildeten. Der Zerfall der Sowjetunion und die Reformen der Nachfolgestaaten führten zu weitreichenden Umstrukturierungen in der Landwirtschaft. Petrick verwies darauf, dass die Zugänglichkeit und ordnungsgemäße Auswertung zuverlässiger Datenbestände für die agrarökonomische Forschung eine entscheidende Bedeutung haben. Aber auch der Austausch zu Forschungsinhalten bildet eine wichtige soziale Komponente in der Arbeit. Er fasste zusammen, dass das Institut einen einzigartigen Auftrag in der deutschen Forschungslandschaft erfülle und es ausreichend Gründe für eine erfolgreiche Zukunft des IAMO gäbe.
Nataliya Zinych, John Deere GmbH & Co. KG, berichtete über ihre berufliche Laufbahn und ihre Erfahrungen in einem führenden Landtechnikunternehmen. Sie erläuterte, welchen Einfluss politische Rahmenbedingungen auf das Unternehmen, die Kunden und gesamte Branche in der Landwirtschaft haben können. Darauf müsse das Unternehmen mit europäischen, internationalen oder globalen Strategien reagieren. Besondere Schwerpunktthemen von John Deere Germany sind daher Nachhaltigkeit, Agrarpolitik, internationale Kooperationen sowie der Zugang zu Daten und Technologien. Da das Unternehmen auf Ergebnisse und Erfahrungen von Forschungseinrichtungen und -verbänden zurückgreife, sei die Vernetzung und der Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft besonders wichtig.
Anschließend fand die Preisverleihung des IAMO Alumni Vereins statt. Für ihre besonderen Leistungen wurde die IAMO-Forschungsreferentin Marianne Müller-Albinsky ausgezeichnet. Sie berät und unterstützt die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts nicht nur in ihrer Forschungsarbeit, sondern bringt diese auch zusammen und koordiniert Netzwerke. Des Weiteren ist sie Vorsitzende des Personalrats des Instituts und vertritt die wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes Sachsen-Anhaltes in den Strukturausschüssen.
Im Rahmen der Festveranstaltung fand zudem ein spezielles „World Café/Speed Dating“ mit IAMO Alumni aus verschiedenen Bereichen, darunter Forschung, öffentliche Verwaltung, Beratung und Wirtschaft, statt. Die Veranstaltung ermöglichte den Promovierenden mit den Alumni intensive Gespräche zu führen und sich mit ihnen zu vernetzen. Die Doktoranden und Doktorandinnen profitierten von den umfangreichen Erkenntnissen und Erfahrungen der Alumni. Organisiert wurde das „World Café/Speed Dating“ von der IAMO Promovierendenvertretung und dem IAMO Alumni Verein.
Die Bildergalerie der Festveranstaltung „30 Jahre IAMO“ finden Sie hier.