Digitale Technologien werden zu einem entscheidenden Instrument bei der Entwicklung von Mechanismen zur Bewältigung erhöhter Klimarisiken. Dies wurde bereits im IAMO Policy Brief 35 zum Thema „Landwirtschaft in Zeiten der Dürre: Wie Digitalisierung ein nachhaltiges Risikomanagement unterstützen kann“ beschrieben. Im Rahmen des Projekts DETECCT trägt das IAMO mit der Entwicklung neuer digitaler Werkzeuge für das Dürrerisikomanagement auf betrieblicher und politischer Ebene zu diesem Prozess bei.
Ein Forscherteam des IAMO führte in den letzten Wochen Feldmessungen mit Drohnentechnologie durch, die präzise Informationen über Pflanzenwachstum, Bodenbedingungen und andere Parameter liefern können. Im Rahmen der ersten Phase der Datenerhebung wurden ausgewählte Weizenfelder mit unterschiedlicher Bodenstruktur und Betriebsführung erfasst. Die Messungen fanden in den drei Bundesländern Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Bayern statt, welche bei früheren Dürren hohe Ertragseinbußen erlitten hatten.
Die gesammelten Daten werden die Entwicklung einer indexbasierten Dürreversicherung und die Einrichtung einer digitalen Frühwarnplattform unterstützen. Diese Plattform soll zeitnahe und umfassende Daten zu Ertragsverlusten aufgrund von klimabedingten Risiken liefern, um evidenzbasierte politische Entscheidungen und den präzisere landwirtschaftliche Planungsprozesse zu ermöglichen. Im Rahmen des Projekts KlimALEZ werden zukünftig ähnliche Datensammlungen auch in einigen zentralasiatischen Ländern durchgeführt.
IAMO-Wissenschaftler Ihtiyor Bobojonov und Wissenschaftlerin Lena Kuhn merken an: „Digitale Werkzeuge erhöhen die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung, erlauben eine zeitnahe Entscheidungsfindung und ermöglichen so einen effizienteren Umgang mit Herausforderungen und Unsicherheiten,“ merken der IAMO-Wissenschaftler Ihtiyor Bobojonov und die Wissenschaftlerin Lena Kuhn an.