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Bauern und Agrarwachstum im späten Zarenreich

Forschungsschwerpunkt:
Koordination von Wertschöpfungsketten
Projektlaufzeit:
seit 01.01.2012
Untersuchte Länder:
Estland, Lettland, Litauen, Russische Föderation, Ukraine, Weißrussland

Industrialisierung und dynamische Agrarentwicklung gingen in  Europa Hand in Hand – angeblich nur nicht in Russland. Die spezifische Agrarverfassung der bäuerlichen Ökonomie gilt gemeinhin als verantwortlich für die "russische Rückständigkeit". Insbesondere die Dominanz gemeinschaftlicher Formen der Landnutzung bzw. die nur zögerliche Durchsetzung von privatem Bodeneigentum selbst nach den Agrarreformen von 1861 macht man für eine gehemmte Agrarentwicklung verantwortlich. Neuere Forschungsergebnisse belegen dagegen für Westeuropa 1400-1800, dass eine auf gemeinschaftlicher Bewirtschaftung beruhende bäuerliche Ökonomie mit dynamischem Agrarwachstum und Marktorientierung vereinbar ist. Die Befunde lassen bezweifeln, dass eine private Landwirtschaft allen anderen Eigentumsformen per se überlegen ist. Mehr noch, eine marktorientierte, dynamische Agrarentwicklung hat keine Privatisierung des Bodens als zwingende Voraussetzung. Neue Daten erlauben es, diese Fragen auch für die russische Landwirtschaft im späten Zarenreich zu analysieren. Erste im Journal of Peasant Studies 2015 veröffentlichte Ergebnisse zeigen, dass die private Landwirtschaft 1880-1913 nicht überlegen war.

Projektpartner


Kontakt


		Prof. Dr. Michael Kopsidis

Prof. Dr. Michael Kopsidis

Stellvertretender Leiter der Abteilung Agrarmärkte
Zimmer: 226

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